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Ladakh 2003 - Reisebericht

vom 12. Juli bis 08. September 2003

Hier finden Sie acht e-mail Reiseberichte, welche ich zwischen dem 12. Juli und 8. September 2003 von meiner Reise durch Ladakh in die Heimat versendet habe.

Bericht 1: 19. Juli - Leh/ Ladakh
Bericht 2: 22. Juli - erster Treck
Bericht 3: 29. Juli - Hidden Valleys
Bericht 4: 01. August - Leh/ Ladakh
Bericht 5: 09. August - Markha - Chilling - Alchi
Bericht 6: Lingshed - Rangdum
Bericht 7: Tso Khar - Tso Moriri
Bericht 8: Delhi/ Indien

Bericht 1:    (zum Anfang)
19.7.2003 - Bericht aus Ladakh

Hallo liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

wenn Ihr es noch nicht wissen solltet, ich bin wieder auf Reisen und werde ab und an mal eine Rundmail an Euch verfassen. Dieses Mal geht es vom Süden in den Himalaya, bis an die Grenze zu Tibet.

Letzten Samstag bin ich losgeflogen und endlich nach 7 Tagen (Freitag Abend) in Leh, dem Hauptort von Ladakh und Zanskar, angekommen. Von Indischen Bussen kann ich jetzt Geschichten erzählen und von den Strassen (?) auch. 4 Tage saß ich von den 7 in einem Bus. Zuerst von Delhi nach Manali. Der Ort liegt auf 2000 m Höhe und ist Landschaftlich auch mit den Alpen zu vergleichen, zumindest wenn man aus dem Ort heraus zum Wandern geht. Ansonsten ist er DER Urlaubsort der Inder. Insbesondere der frisch verheirateten Paare. Ein sehr belebter Touristenort, den man schnell hinter sich lassen sollte. 

Das haben wir, ich Reise dieses Mal zusammen mit einer Bekannten (Hannah), die ich 1999 in Tibet kennen gelernt habe, auch getan. Einen Tag sind wir zum Akklimatisieren gewandert. Eine schöne Tour mit Blick auf Gletscher bis in 3200 m Höhe. Dabei ging es zuerst an Straßenbauarbeiten vorbei. Hier gibt es noch Berufe, na Tätigkeiten, die bei uns lange ausgestorben sind: diverse Steineklopfer, von groß auf mittel, von mittel auf kleiner und zu kieseln, Schaufelpaare, einer Schaufelt und die andere Person zieht dabei an einem Band als Unterstützung. Es wird fast alles vor Hand gemacht. 

Einen zweiten Tag haben wir in einem Inder-Touristen-Honezmoonbus gesessen und sind die verschiedenen Stationen auf den ersten Pass von 3920 m Höhe gefahren (Rotang la). Wir dachten an eine 5-6 h Tour, hatten dabei aber die unterschiedlichen Verhältnissen, insbesondere der Strasse vergessen. Für die 50 km hin und zurück brauchten wir 10 h. Ein lustiger Tag mit guter Akklimatisation und Einstimmung auf die folgende Fahrt nach Leh. Die Strassen sind schmal, der Linksverkehr verwirrt dabei nur ein wenig mehr, und bestehen eigentlich nur aus Kurven und Pässen, natürlich alles ohne Absicherung gegen Absturz! Beim Passieren, bzw. Überholen (!) fährt ein Reifen immer so bei 20 cm am Rand der Strasse entlang. Dieser Rand ist auch nicht so genau definiert! Ein Lob dabei an die Fahrer und Beifahrer, ohne den geht hier gar nichts. Bei Fahrzeugbegegnungen ist es ein Wunder, dass sie sich nicht berühren (Abstand bei 1-5 cm). Nun könnt Ihr Euch auch denken, dass es nicht so schnell voran

geht. Der Stundendurchschnitt liegt so bei 10 - 30 km/h, aber nur wenn es keine Landslides gibt, oder Stauß, oder defekte Halbwellen von LKW in einem Turn eines Passes. 

Donnerstag ging es dann los zur Fahrt nach Leh. Eigentlich ganz einfach zu beschreiben: 500 km, 2 Tage, 4 Pässe, 24 h Busfahrt (davon ca 4 h gewollte Pausen), höchster Punkt 5200 m, ... . Daraus ergibt sich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h.

Die Landschaften atemberaubend schön. Hohe Berge, Tiefe Täler (ganz anders als in Tibet). Strassen die sich unendlich lang an einem Berghang emporschlengeln (angeblich bei dem einen Pass 52 Turns). Zuerst ist es noch Grün und bewachsen, aber spätestens ab 4000 m Höhe wurde es karg und wüstenähnlich. Die Nacht haben wir in einer Zeltstadt im nirgendwo verbracht auf 4250 m Höhe. Auch für uns noch eine Herausforderung an die Akklimatisation. Ich bekam Kopfschmerzen, die sich am nächsten Tag zu einem Migräne, Schnupfen, Übelkeitshorror entwickelten. Aber nur bis wir von dem Höchsten Passe endlich wieder runter fuhren. Dort oben schleppte ich mich letargisch mit dem Fotoapparat zu ein Paar Aufnahmen und setzte mich schnell wieder in den Bus. Natürlich hatte dies mit der Extremen Höhe und der geringen Akklimatisation zusammen. Oder, und mit den Straßenverhältnissen, ich empfand sie als schlimmer als in Tibet - eine Herausforderung an die gesamte Halswirbelsäule - daher kommen wohl auch die unendlichen Verspannungen im Nacken.

Jetzt in Leh, nach einem leckeren Frühstück sieht die Welt schon viel besser aus. 25 C Außentemperatur, 3500 m Höhe, eine verwinkelte Dorfstadt Namens Leh und ein schönes Zimmer etwas außerhalb vom Trubel.

Wir haben uns entschieden doch in den Orten Einzelzimmer zu buchen. Für uns beide ist es eine große Umstellung mit jemandem Anderes zusammen zu Reisen. Aber sonst klappt es recht gut und bringt viel Spaß - wenn da nicht diese verflixte Erkältung wäre.

Wir werden erst mal 'n Paar Tage in Leh bleiben und dann unsere Trecks planen. Für den Rückweg überlegen wir dann doch zu fliegen! Noch mal drei Tage rütteln und schütteln im Bus erscheint uns nicht so verlockend! 

Liebe Grüße aus Leh,Ladakh von Jürgen

Bericht 2:    (zum Anfang)
22.7.2003 - ... es geht auf den ersten Treck ...

Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

nach ein paar Tagen Ruhe fühle ich mich richtig aklimatisiert auf 3500 m Höhe. Leider ist die Erkältung noch nicht wirklich auskuriert. 

Leh ist wirklich ein großes Touristendorf und ich freue mich jetzt auch wieder heraus zu kommen. Außer den vielen Touris (wie wir) ist es unendlich staubig, laut und heiß. Die letzten Tage war es immer so um die 30 C. Trotzdem ist es hier auch sehr schön, vor allem wenn man durch die vielen Gerstefelder und Gemüsegärten geht. Überall schlängelt sich ein Bach durch das Dorf, umrandet von hohen Pappeln oder Weiden. Beide Bäume sind hier Nutzholz und werden zum Hausbau (Decken) verwendet, natürlich spenden sie auch Schatten und Heizen im Winter. Leh sieht auch speziell von oben, von einer Stupa im Westen bzw. der Burg im Norden, aus gesehen sehr schön aus. Dann fällt einem auch der Oasenckarakter sehr auf. Wo bewässert wird ist es grün, daneben herrscht Wüste! 

Der Winter ist hier so 7 Monate lang, trocken und es werden Temperaturen von - 18 bis - 20 erreicht, auch schon mal tiefer. Die Häuser sind nur in der Küche beheizt, so das dieser Raum im Winter Zentral ist. Ein großes Südfenster sorgt ebenfalls am Tag für einen warmen Raum im Winter. Jetzt aber haben wir Sommer.

Hannah und Ich haben jeweils vier Trecks geplant. Zwei zusammen, andere jeweils getrennt.

Hannah ist gerade den Dalai Lama besuchen. Er ist gerade im Nubar Valley. Dort hält er Teachings ab.  

Es wäre sicherlich eine große Chance ihn mal aus der Nähe zu erleben, aber Ich habe mich dagegen entschieden und werden mit einem Israeli wandern gehen. Ein 6 Tage Treck. Wir werden alles selbst tragen. Von Lamayuru nach Alchi, es wird über 2 hohe Passe von 5000 m gehen. Ein erster Test! Ach ja, wenn ihr die Namen auf dem Dirke Atlas nicht findet, das ist normal. Diese Dörfer mit Gompa (Kloster) sind meistens nur 5 Häuser, oder so groß. 

Die Touren haben wir bei Tashi (Judy dein Taschi - er kann sich an Euch erinnern) gebucht. Taschi ist ein netter Tibeter, der einem immer erklärt warum etwas so oder so läuft. Er vermittelt einen sympathischen Eindruck (und bietet gute Preise).

Wir werden einen Treck von 11 Tagen nach Zanskar machen. Zentral dabei das vielleicht bekannte Kloster Lingshet. Unsere zweite Wanderung von 6 Tagen wird uns auf die Changtang bringen in 4500 - 5300 m Höhe werden wir von einem See zum anderen wandern (tso Kar zum tso Moriri). Beide Touren mit Pferden und Guide und Koch!! Die können meistens lecker kochen. 

So das war es erst mal, ich werde jetzt noch ein leckeres Essen in meinem Guesthaus bekommen und dann ab ins Bett. Leider fährt unser Bus schon um 4 AM. Das heißt um 3 AM aufstehen!!!! Oh je!! 

Liebe Grüsse aus der Gebirgswüste von Jürgen 
Ps.: Dank für die mails - ich kam aufgrund des EXTREM langsamen Internets noch nicht zum Lesen. Sorry!

Bericht 3:   (zum Anfang)
29.7.2003 - zurück aus dem Tal

Hallo liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

seit gestern bin ich vom Ersten Treck durch die "Hidden Valleys of Ladakh" zurück und auch schon wieder sauber! 

Die Rückkehr von unserem Zielort war wieder einmal spannend. Alex und ich waren am Sonntag Abend in Chilling, am gurgelnden, breiten, fast reißenden Zanskar Fluss, endlich angekommen. Wir bauten unser Zelt auf einem schön gelegenen, aber schlecht betriebenen Zeltplatz auf und wollten dann mal scheuen, wann wir einen Lift nach Leh bekommen sollten. Leh liegt gerade 58 km entfernt. Die Antwort: Der nächste Bus fährt Mittwoch. Vielleicht kommt morgen ein Taxi (Jeep mit Touristen). Dienstag kommen sicher welche! Und die nehmen gerne Leute mit nach Leh.

Auch mit einem Essen wurde es nicht wirklich etwas, das Restaurant konnte kein Essen kochen, bzw. es sollte 2 1/2 Std. dauern. Also setzten wir uns zu Nudelsuppe an den eigenen Kocher. Zum 5. Mal - mir hingen sie schon zum Halse heraus, vor allem, wenn das Andere so nahe wähnte.

Morgens saßen wir ab 9:30 AM an der Strasse im Restaurant und warteten auf Autos - die nicht kamen. wir wurden belächelt. Zwischendurch schauten wir auch Mal über die Strasse auf den schönen grauen reißenden Fluss Zanskar. Wie der Zufall es wollte, um 1 PM kam ein blauer Lastwagen. Mit Militärbesatzung. Sie würden uns auch mit zurück nehmen. Freude! Etwas geschmälert durch knapp 2 h Wartezeit und eine weitestgehend Ölverschmierte Ladefläche. Alex spendierte seine Isomatte (die er sowieso nicht mehr brauchte) und wir setzten aus mit den Rucksäcken auf dem Rücken auf die Ladefläche, zusammen mit drei leeren Ölfässern und drei Einheimischen, die diegleichen festhielten. Los gehts! Bei 10 kmh und weniger war es holperig wie nie, wir flogen regelrecht über die Ladefläche. Eben ein leerer LKW - der springt wie ein bockiges Pferdchen. Jede Pause ist eine Erholung. Die Zeit verrinnt, die km bleiben! Irgendwann binden wir die Fässer selbst fest, zum Glück, denn sogleich ging es ohne die fleißigen Festhalter weiter - das wäre ein schönes Kegeln geworden.

Soweit gesehen ist das durchfahrene Tal wunderschön. Traumhafte Felsformationen wechseln sich in Form und Farbe ab. Unter uns immer der Fluss. Ab und an herrliche Oasen an grün.

Nach 2 h wieder ein halt - großes Gepöbel - ein Offizier scheint die Fahrer zusammenzufalten - es wird ruhiger und geht weiter - nach 200 m wieder Stop und viele ArbeiterInnen strömen auf den LKW. Zusammen mit Holz, 15 Zentnern Zement, diversen Paketen, und ... . Beim Zählen komme ich auf 31 Menschen plus 2 Kinder auf der Ladefläche und 5 Menschen im Fahrerhaus. Ab jetzt war die Fahrt Lustig und durch das Gewicht auch sehr viel Ruhiger.

Alles weitere Routine bis Leh. Spannend und schön der Zusammenfluss von Zanskar und Indus. Nie gedacht hätte ich, das der Zanskar deutlich viel mehr Wasser bringt als der "große" Indus, in den er fließt. 

Aber nun von Vorne. Am Mittwoch um 3 AM ging es los. Nur das Taxi war nicht da, also laufen, Alex den Mitwanderer traf ich einen halben km Bergauf zum Bus. Er erzählt mir erst Mal, das er krank sei. Er habe etwas falsches gegessen und gerade noch gespuckt ... . Trotzdem geht es los. Der Bus fährt pünktlich ab ,dafür aber total überfüllt. Überall stehen, drängen, sitzen noch Leute. Der schon enge Platz auf den 5 Sitzen in der Reihe wird noch enger. ber wir rollen! Um 10 AM sind wir dann auch in Lamayuru, unserem Ausgangsort. Bald ist klar, heute wird Ruhetag sein. Zimmer nehmen, Alex geht schlafen. Die Tour hatten wir sowieso einen Tag kürzer geplant. Über den Ort und Kloster gibt es nicht viel zu erzählen. 

Bemerkenswert sind die Felsformationen: Sandstein mit Traumhaften Auswaschungen. das Kloster steht auf Säulen diesen Sandsteins. bei einer Nachmittäglichen Wanderung mit einem Engländer sind wir durch ein trockenes Flussbett auf die nächste Ebene geklettert. Oben angekommen befanden wir uns in einem Militärlager. An einer Stelle, wo wir eher die Soldaten bei der weiträumig genutzten Notdurft störten. Die sonstige Aussicht war wieder traumhaft. Am nächsten morgen ging es dann endlich los. Die schweren Rucksäcke gesattelt und los. Schon beim ersten kleinen Pass wird klar, Alex ist noch nie gewandert, zudem noch geschwächt und hatte sich doch wohl etwas anderes, gemütlicheres unter Hiking vorgestellt. Ich motiviere ihn immer wieder, später wird es eher ein "komm lass mal weiter, durch Pausen wird es auch nicht weniger anstrengend".

Wir kommen in ein schönes Tal. Im Ort Wanlah machen wir erste Rast, Alex schläft, ich schaue mir das Kloster an. Nur eine sehr einfache, aber schöne Statue von Sakiamuni ist erwähnenswert. Dann geht's weiter, auf einer Piste Flussaufwärts. Nach2 h Pause danach weiter. Als wir in ein enges Tal kommen ist klar, unser Tagesziel ist nicht zu erreichen. Wir kampieren auf einem Grasstück am Fluss in einem engen Tal. Für mich traumhaft, für Alex suspeckt, da das erste Mal, so draußen, ohne Sicherheit, es könnte doch gelauert werden, ... . Es wird eine schöne, aber Enge Nacht im Zelt. Abend können wir noch Gemsenrudel in den Bergen beobachten, wie sie zu den Weideplätzen in die Täler streben. 

Nächsten Tag geht es weiter, durch schöne Täler, abgelegene Dörfchen, kleine Oasen. dazwischen Sand, Stein und wo keine Wolke ist (und davon gab es zu dem Zeitpunkt wenige) viel Sonne und Hitze! und ein langsamer, gerne Pausen machender Alex. Wir kommen den Tag bis zur Basis des ersten Passes. Zwischen Jaks und Eseln schlagen wir das Lager auf. Dieses Mal genießt auch Alex!

Morgens dann der Aufstieg zum Konze la Pass von 4950 m. Ein Aufstieg von 665 m. Zum Glück sind wir auf der Westseite, die Sonne erreicht uns nicht wirklich. Ich schlafe auf dem Pass eine halbe Stunde im Windschatten, aber der prallen Sonne (der Wind ist hier Schweine kalt), bevor Alex oben ankommt. Der Ausblick ist überwältigend - hier wird endgültig der Unterschied zu Tibet klar. Tibet ist eine Hochebene - Ladakh ein Gebirge mit Hohen Bergen und TIEFEN Tälern. Abstieg von 700 m - Steil - die Sonne wird mit jedem Schritt heißer - mein Nacken Schmerzt und entwickelt eine anständige Migräne. Nicht klar wird ist es die Höhe, der Abstieg (und das Gewicht auf den Schultern), das schlechte Müsli am Morgen (mit schlechten Nüssen), oder die Sonne im Nacken? Irgendwo lasse ich mich "fallen" und döse ein Stunde vor mich hin, dann weiter, weiter diese Hitze, Mittagspause, eine Aspirin, und endlich etwas Entspannung. Das Tagesziel erreichen wir nicht, außerdem entscheiden wir die Route von dem Endpunkt Alchi nach Chilling zu verlegen. Vor dem Abend kamen wir noch an einem endlos entlegenem Ort vorbei. Nur schmale Pfade führten hin und weg. Endlich am Fluss brauchten wir den für die Nacht nur noch überqueren und konnten endlich das Zelt aufbauen. der folgende Tag wurde der tag der Ausblicke. Beim Aufstieg zum nächsten Pass auf den Weg des vergangenen Tages - schon wunderschön in dem Wolkenspiel - dann der Ausblick auf eine Traumhafte Wiese zum Pause machen und die verbleibenden 400 m bis zum Pass. Dieses Mal konnte ich eine Stunde ausruhen und schlafen bevor Alex ankam. Die andere Seite gab einen Phantatsischen Blick auf das Ladakhtal, die Zanskar und Stockrange frei. Leider mussten wir uns ein wenig beeilen, da uns erst Wolken, später Regen in den Abstieg trieb. Der Regen hörte auf, der Abstieg blieb. 1200 m und kein Platz zum Zelten zu finden. Notgedrungen beendeten wir den Tag dann in Chilling am Zanskar. Eine schöne Wanderung mit Hindernissen. Eine solche Wanderung werde ich selbst noch machen (mit schwerem Rucksack), die beiden weiteren werden durch Packtiere für mich leichter! 

Die nächsten Tage verbringe ich mit Klostertouren. Schon Morgenfrüh geht es um 6 AM in eine Morgenpudja und die zwei tage darauf gibt es ein Klosterfest in der Nähe.

So, das solls erst Mal aus dem fernen Ladakh gewesen sein. Mir geht es gut, auch wenn die Nase noch trieft.

Liebe Grüsse und bis bald Jürgen

Bericht 4:   (zum Anfang)
01.08.2003 - aus Leh und Umgebung

Liebe Freunde, Liebe Verwandte, Liebe bekannte,

erst Mal im Sinne eines langsamen Internetzuganges, langsamer als jedes Modem in D., bitte löscht die Originalmessage wenn Ihr mir Antworten wollt, ansonsten Lade ich diese auch mit dem langsamen Tempo herunter. Danke! 

Seit Montag bin ich zurück in Leh und morgen geht es wieder auf einen Treck. Dieses Mal folge ich dem Donkyshit alleine. Es geht von Stock über einige Pässe zum Zanskar, mit der Seilkorb hinüber und über Chilling und über einen Hohen Pass zum ersten Ziel Alchi. Es wird wohl 6 Tage dauern, oder so. 

In der Woche habe ich mich ein wenig ausgeruht, zumindest zwei Tage. Einen Morgen bin ich zu einer Morgenpudja im Kloster Tikse gestartet. Froher Dinge kam ich an, nur waren alle Mönche (bis auf 5) noch im Nubravallez beim Dalei Lama - verständlich - . Habe dann die Gompatour in Hemis gestartet, einem entfernteren, reichen Kloster und konnten dort sogar noch an einer kleinen Pudja mit 10 Mönchen teilnehmen.

Die Klöster sind hier kleiner und weniger belebt als in Tibet. Sie kommen einem häufig verlassen vor und ein wenig verfallen. Sogar das reiche Kloster Hemis (ihnen gehören über 70 % der Ländereien der Umgebung) verfällt an einigen Stellen sehr. Beeindruckend sind häufig nur einzelne Figuren, in Hemis ist es Sakiamuni in 12 m Größe. Trotzdem kann man sich in den Klöstern länger aufhalten.

Wieder in Tikse - es liegt sehr schön, weit sichtbar, auf einem Berg - genieße ich erst einmal den Blick über das Industal und den Wechsel von Grün und Wüste. Das ist von da oben besonders gut zu beobachten. Das Kloster beeindruckt mich, obwohl eben die Mönche und das Leben fehlen. Insbesondere die alte Bibliothek und einige Figuren und die neue Matreya Statü sind super schön. Immer wieder verwundert mich, dass hier überall das Fotografieren, teilweise sogar mit Blitz, erlaubt ist. Ich nutze es, aber ist es ein Zugeständnis an die Touristen? Indisch wie Westlich?

Das letzte Kloster, Shye, ist mehr eine verfallende Burg als ein Kloster, bzw. das Kloster besteht aus einem Lahkangh (Raum) mit einer 2 stöckigen Sakiamuni Figur. Ein alter Mönch bewahrt den "Schatz" und verleiht dem Ganzen ein wenig Leben - sogar die Einheimischen Pilger fehlen!

Die einheimischen Pilger fehlten zuerst auch auf dem Klosterfestival von Phyiang, nahe Leh. Um 8 AM ankommend, waren außer den tanzenden Akteuren auf dem Festivalplatz und ein paar Mönchen nur etwa 1000 Touristen anwesend. Um gute Plätze heischend wurde schon Mal mit den Bergstiefeln kräftig zugetreten (ist mir passiert). Vielen wurde es dann bald "langweilig" und sie gingen, außerdem kamen viele Pilger hinzu, so dass ab Mittag das Verhältnis besser wurde.

Es handelt sich um das zweitägige Maskenfestival, dass hier in vielen Klostern gefeiert wird. Es werden durch Tänze bestimmte Figuren der Buddhistischen Geschichte mit ihrem Werden und Leben dargestellt. Leider ist dies in vielen Momenten für uns nicht verständlich und wir können nur die Tänze, die wunderschönen Kostüme und Masken sowie deren Zusammenspiel mit der Musik bewundern. Zwischen den Tänzen kommen einige mit Ledermasken verkleidete "Clowns" auf den Platz und entweder tanzen sie nach Ladakhischer Folklore, oder sie sammeln spaßig Gaben von den Touristen ein. Sie kommen zu jedem, legen ihm eine Kattah um und bitten um eine Spende. Und sie bleiben, bis die Spende hoch genug ist. Ist sie hoch sind sie sehr begeistert und zeigen dieses der Menge!

In der angrenzenden Gompa ist an dem Tag sehr viel los! Vor allem viele Pilger gehe ihrem Glauben nach. Dies meine ich mit Leben, dies habe ich so sehr in Tibet genossen. Drum herum ist ein "Jahrmarkt" aus Souvenirhändlern, Teeständen, Essensangeboten, und und und, ... .

Mit Fortschreitender Zeit gefällt mir das Fest immer besser. Auch in die heiligen Umkleideräume der Tänzermönche darf man hineinschauen. Dies wird von allen genutzt. Ein Riesen Troubel, gelassen leiten einige Mönche das Geschehen. Vor ihrem Auftritt konzentrieren sich die Tänzer, unterstütz von brennenden Eimern mit qualmendem Weihrauch.

Die ganze Szene betrachtend, das religiöse Fest, die Pilger und die Touristen, mit ihrem teilweise sehr respektlosem Verhalten der Handlung gegenüber (ich möchte nicht wissen, wie der Tourist in der Kirche reagieren würde, wenn der Fremde dem Priester mit der Camera auf 1 m bei der Predigt gegenüber tritt und ihn Fotografiert?), schwanke ich zwischen Begriffen wie: Religion - Respekt - Folklore - Museum. Respekt ist wirklich die Sache der Touristen, die fehlt, die sollten sie haben. Ich bewundere die Gleichmut und Gelassenheit, mit der die Pilger, Tänzer und Mönche dies geschehen lassen. Eine stärke des Glaubens. Leider gibt es vor Ort keine Möglichkeiten sich über die Darbietungen zu informieren, dies könnte dem dargebotenem zu mehr Inhalt verhelfen. Ansonsten ist es aber die übliche Abwägung zwischen den Vorteilen und Nachteilen des Tourismuss und derem Geld, dass die Einheimischen auch gerne verdienen.

Heute habe ich gerade einen Film der "Allience Womens of Ladakh" gesehen. Der Film weist auf die starken Veränderungen in Kultur und Leben der Ladakhi durch wirtschaftliche Anbindung, Konsum und Tourismus hin. Vor der Anbindung an Indien (und die Welt - Globalisierung) lebten die Ladakhi autark in kleinen Dorfgemeinschaften. Sie Produzierten alles selbst, halfen sich bei allem Gegenseitig und brauchten kein Geld. Die Frauen waren sehr stark in der Familie. Das Erbe geht sogar von Frau zu ältester Tochter. Es geht der Allience nicht darum die Vergangenheit hochzuhalten, aber gute Dinge zu bewahren! Es gibt durch die vielen Importe starke Veränderungen. Zb. wird Korn Importiert durch LKW billiger Verkauft als eigenes Korn - Kornanbau lohnt nicht mehr! Die Männer arbeiten in der Stadt, oder verdingen sich als Ponyman für die Touristen - die Frauen haben mehr arbeit und bleiben allein auf den Felder mit mehr Arbeit als sonnst (und ihre Position geht verloren). Die Kinder gehen in die Schule, das ist eigentlich gut, aber: sie lernen mit westlichen Lehrmitteln - die eigenen Fertigkeiten gehen verloren und sie stehen nicht mehr für die anfallende Arbeit (und das Lernen der Handfertigkeiten) auf der Farm zur Verfügung. Hierzu gibt es schon Projekte, die Schule vor allem im kalten Winter in Leh zusammengefasst stattfinden zu lassen. Auch hier verführt Konsum - aber der Müll und die Verunreinigungen bleiben (und es gibt keine Beseitigung dergleichen). Hier tün die Touristen natürlich mit ihrem vorgeführten Lebensstil ihres dazu. Dieses Frauenorganisation stärkt dei eigene Kultur und Lebensform und führt für die Ladakhi (vor allem im Winter) viele Kurse zum Erlernen der alten Fähigkeiten durch.

Wie komme ich zu all diesen Informationen? Ich wohne zufällig in einem Guesthouse, deren Familie diesbezüglich sehr aktiv ist. Dolma die Frau arbeitet in dieser Allience mit, der Mann Arbeitet beim Ladakhi Radio, der einzigen Informationsquelle für die Einheimischen in den entfernten Tälern. Das Radio gibt Info, ist aber zugleich auch Bildungs- und Ausbildungsmedium - viel mehr als bei uns in Europa. Und es wird gehört, wie ich schon bei einem Herder auf der ersten Wanderung mitbekam.

Ansonsten war die Dorfstadt die letzten Tage mit Touristen überschwemmt, außerdem war es heiß und die Lastwagen gaben alles. Übrigens Diesel LKW ohne Turbolader auf dieser Höhe - eine SAUEREI! Auf dieser Höhe wird lange nicht alles Diesel verbrannt, vielleicht 50 % weniger als bei uns der alte Daimler 200 D verbrannte und so sieht es auch aus. Aus jedem Auspuff qualmt eine unendlich schwarze stinkende Restdieselmenge und verpesstet die Strasse und ganze Luft. Unerträglich! Und wirklich keiner kümmert sich darum, selbst neue LKW sind nicht mit besserer Technik versehen.

So, das war es erst Mal. Ich hörte es ist auch in D so warm?! In Mainz sollen letztens 42 C gewesen sein. Also geht schön baden - ich werde derweil schön wandern und schwitzen gehen! Es ist in Ladakh so trocken wie nie zuvor wurde gerade in der Indian Mail geschrieben!

Liebe Grüße Jürgen

Bericht 5:   (zum Anfang)
09.08.2003 - wieder aus Leh

Hallo liebe Freunde, Hallo liebe Verwandte, Hallo liebe Bekannte,

seit zwei Tagen bin ich von meinem Treck in Leh zurück. Drei "Ruhetage" im Touristenrummel, dann geht es wieder los. Dann mit 7 Eseln als Lastentiere zusammen mit Hannah zum Kloster Lingshet und zurück, insgesamt 11 Tage lang. Ich freue mich schon auf das Wandern mit weniger Gepäck (es ist dann doch manchmal etwas anstrengend und schweißtreibend mit 25 kg).

Gestern war Leh erst einmal der Schock. Als wir die 15 min vom Guesthaus zum Hauptplatz gingen fuhren wohl 50 stinkende, nebelnde, staubende Taxen an uns vorbei. Ein Anschlag auf alle Lungenbläschen und Nasenflügel. So schlimm hatten wir die Stadt nicht mehr in Erinnerung - so schön aus der Gebirgsluft zurückkommend.

Heute waren wir in dem Nebental Stock, wo auch die letzte Wanderung gestartet ist. Ein schönes, grünes Tal mit vielen wunderschönen Ladakhihäusern und der entsprechenden Landwirtschaft. Wie besuchten das kleine Kloster. Durch Zufall gerieten wir in die beginnende Pudja (um 10 AM). Die 6 Mönche waren sehr liebenswürdig und boten sofort Platz und Buttertee an. Eine lebendige Pudja mit vielen kleinen Gebeten und Lobpreisungen (so hörte es sich für uns an) und immer mehr Musik und später deren Hauptmahlzeit mit Tsampa (geröstetes Gerstenmehl in Buttertee und Reis und einem Gemüse oder so ..). Sie boten uns auch freizügig an, wir sind dann jedoch gegangen, um nicht ihre Mahlzeit zu schmälern. Stock hat auch einen Palast. Einst der Sommerpalast des Königs von Leh, später der Hauptpalast, als der König von den Mongolen aus seinem Hauptpalast gejagt wurde. Die letzte Königin lebt noch in dem schönen Palast, mit weitem Blick über das Industal bis nach Leh. In ihm befindet sich ein Museum in dem schöne Gegenstände aus dem Königsbesitz ausgestellt werden. Unter anderem die mit zahlreichen Goldplättchen und 450 Türkiesen besetzte Königinnenkrone, wunderschöne Teekannen aus Gold, Bronze und Silber (aus Tibet) und zahlreiche 500 Jahre alte Tangkhas. Leider bleiben mir hier viele Dinge verschlossen, da ich lange nicht alle Buddahs und Boddhishatvas des Buddhismus kenne.

Dieser ganze Reichtum braucht hier kaum gesichert zu werden. Ebenso wie in den Banken. Kein Panzerglas, kein Sicherheitspersonal, hinter einer Plexiglasscheibe sitzt der Angestellte mit offen herumliegendem Geld und neben ihm ein Koffer mit dicken Packen an Scheinen. Auch wenn die Rupien weniger Wert sind als Euro, jedoch trotzdem Unmengen an Geld. Hier herrscht ein hoher Respekt vor fremden Eigentum, keiner würde auf die Idee kommen zu klaün oder zu entwenden. 

Aber langsam zum Treck von Stock über den Zanskar nach Chilling und weiter nach Alchi. Am letzten Samstag bin ich gegen 9:30 AM in Stock mit vollem Gepäck für 6 Tage losgewandert. Mit zwei Engländern zusammen (von denen einer eigentlich ein Israeli ist, der schon lange in London lebt) spurten wir dem enger werdenden, nach oben strebenden Tal entgegen.

Zwischen drin noch die Zahlstelle für den neuen Nationalpark Stock, eine gute Idee, wenn das Geld auch wirklich dem Nationalpark zugute kommt ?! Die anderen startenden Touristengruppen waren bald nicht mehr zu sehen, hinter uns und auch die Engländer nach vorne. Das Tal ist wunderschön, eng und steil. Die Bergformationen wie senkrecht gestellte Holzbrettchen, dazwischen wurde der Stein durch Erosion schon herausgespült. Die Farben alle im Rotbereich (sofern ich als Farbenblinder dies sagen kann). Am hellen Tag sind Gazellen, ein ganzes Rudel, zu sehen, wie sie den Hang entlang ziehen. Obwohl es bedeckt ist und damit gut zum Wandern, bleibt mir langsam immer mehr die Puste aus. Alle 40 Schritte muss ich Pause machen mit meinem Gewicht. Der angestrebte Pass am ersten Tag rückt immer weiter in die Ferne. In einer Herderhütte suche ich Schutz vor einem längeren Regenschauer und treffe die Engländer wieder. Wir halten eine Vesper ab, ich nachdem ich wieder einigermaßen Atmen kann und nicht mehr so friere. Es stellt sich heraus, dass dieses Schräge Tal eigentlich das Etappenziel des ersten Tages ist. Vereinzelt ist grün zu sehen ansonsten nur Kies und Schieferbruch und wirklich alles bis auf weinige Quadratmeter für Zelte alles schief (und staubig) und es gibt sogar und zum Glück eine kleine Qülle. Mich für meine schmerzenden Beine entscheidend entschließe ich mich zu bleiben, die Engländer wollen weiter und ziehen zäh weiter zum 400 m höher, auf 4950 m liegenden, Pass. Der Nachmittag und Abend sind schön. Ich bleibe dort nur mit einem Donkeyman und seinen Eseln über die Nacht (seine polnische Gruppe kommt den Tag nicht mehr an - wo die wohl geblieben sind?). Die Luft ist klar und wie üblich liege ich um 8 PM im Bett (nichts mehr zu sehen).

Morgens geht es bei 8 C weiter. Viel entspannter und leichter überquere ich den Trippelpass (jeweils 2 Vorpässe werden von dem nächsten Grat übertroffen). Der Ausblick ist herrlich auf die Schneebedeckten Gipfel des Stock Kangri und das Tal nach Rumbak, wo ich hinunter will. Diesen Tag geht es sehr gut, insgesamt überwinde ich in 7h45min echter Gehzeit 2 Pässe und 1200 m aufwärts, wie abwärts. Ich komme durch das Dorf Rumback und Yurtse und an einigen Teezelten für die Wanderer vorbei. Schön ist auch der Aufstieg zum nächsten Pass. Murmeltiere trollen sich herum und es bleibt lange grün mit schönen Wiesen darin. Den letzten Anstieg verbringe ich bei Wasserkühlung von oben, nein besser von vorne - jedoch mit Regenkleidung und Handschuhen kein Problem. Ich möchte wieder in der Höhe übernachten. Nur schwierig ist ein Schlafplatz zu finden. Wasser finde ich leicht, der Platz ist leider wieder im Sand. Ich bin reichlich kaputt und liege ab 7 PM erst frierend im Schlafsack.

Der Morgen ist mit 3 C nicht besser - dass sind die "Härten" des Wanderns. Schnell schnalle ich mir den Rucksack auf und laufe mich warm. Heute geht es nur bergab. Nach drei Stunden bin ich an der Weggabelung und dem Zusammenfluss des Baches mit dem Marka Fluss. Kurz zuvor habe ich noch zwei Lämmergeier in den Steilwänden sitzen sehen, ansonsten war das Tal eher langweilig. Viele Wege sind auch im Flussbett, leider mit Steinen zwischen 10 bis 20 cm bespickt, ein wirklich leichtes, entspanntes, wundervolles laufen?! Ich wundere mich über das Äußerlich so gut restaurierte kleine Kloster am Zusammenfluss. Der dort lebende Mönch ist gesprächig, lädt mich in seinen Lebensraum ein. Dieser Mönch lebt hier drei Jahre allein, seine drei Jahren enden in diesem Winter zum Glück. Danach darf er zum Stammkloster nach Hemis zurück. Ich laufe weiter zum Zusammenfluss des Marka mit dem Zanskar und freue mich auf die Trolleybrücke am Stahlseil über den Fluss. Der Zusammenfluss ist bald erreicht, jedoch die Hoffnung auf die Brücke verdeckt durch einen Aufstieg von 200 m - herrliche Aussicht - und danach immer mehr Geländebögen, die Zeit zieht sich und ich werde langsam doch müde ohne Mittag. Ich schaffe es aber dann doch - endlich.

Nach einer Pause vertraue ich mich den beiden Männern und ihrem Stahlseil mit Fahrkorb an. Ich brauche mich zum Glück nicht selbst hinüber ziehen. An einem ca 18 mm starken Stahlseil, so 10 m über dem reißenden Fluss hängt an zwei Rollen ein Holzfahrkorb, mit viel Draht zusammengehalten. Ich setzte mich mit Gepäck hinein und dann geht es auch schon los. Das Flussgeräusch vermengt sich mit dem Rollen des Stahlsseils, bis zur Mitte, dann stockt es und langsam werde ich von dem zweiten Mann auf die andere Seite gezogen. Das ganze dauerte 3 min.. In dieser Brücke liegt übrigens auch der Grund für das renovierte Kloster. Jede Person zahlt 100 RS Transportgebühr und die Einnahmen gehen an das Kloster Hemis und seine Nebenklöster!

Nach zwei Stunden Straßenwanderung und vorheriger Pause mir Reis und bitterem Gemüse erreiche ich einen schönen Zeltplatz am kleinen Nebenfluss des Zanskar. Morgens geht es dann wieder das Tal hinauf, langsam immer schöner werdend. Am Hang entspringen einige große und kleine Quellen, die den Fluss speisen. Das Tal wird enger und richtig Steil. Der Weg ist an den Hang geklebt, teilweise nur mit Holz unterstützt. Pferde und Esel müssen sicherlich ihr Gepäck an einigen Stellen abgeladen bekommen. Ich will irgendwann nach rechts in ein Nebental, nach Sumdo Choon und dem Hohen Pass Stakspila (5200 m). Aber wo geht es rechts ab? Nach zwei Stunden gibt es eine Weggabelung die passen könnte, aber ist die nicht zu früh? Ich laufe weiter, werde von der Landschaft nicht enttäuscht - ein irre schöne Tal - die Zeit verrinnt, eine weitere Gabelung kommt, die sieht aber mickrig aus, ... . Ich gehe noch einmal weiter, jetzt schon 1h20min., und diesen Morgen treffe ich wirklich keine Menschenseele. Ich mache Pause und warte, mir kommt es irgendwie zu weit vor. Zum Hintergrund, es gibt keine genauen Karten und Wegbeschreibungen und vor allem keine Wegweiser und mein Wanderführer von Lonely Planet ist sagenhaft schlecht (im Gegensatz zur Ausgabe TIBET) und eigentlich nur für Gruppen zum Verfolgen der Route hilfreich. Ich denke, irgendwann musste auch Hannah mir entgegen kommen, wir gehen die letzten 2 Tage den selben Weg zur gleichen Zeit. Das Warten ist Landschaftlich schön, aber Kräfte zehrend. Ich entschließe mich zurück zur ersten Abbiegung zu gehen, es dort zu versuchen und sonst am nächsten morgen zurück zum Zanskar zu gehen.

Auf dem Weg dorthin treffe ich endlich zwei Einheimische, die unter einem Baum Mittag machen. Ein lauschiges Plätzchen im Gras am Fluss. Ich bekomme Buttertee und Tsamba, Kupferlöffel zum Kauf angeboten und die Information, dass mein Weg der richtige ist. Super! Ich darf sie Fotografieren und lasse sie sich mit meiner Camera gegenseitig selbst aufnehmen. Ein Spaß für alle - ihre Hände sind sehr grob und rau von der vielen Arbeit.

Ich gehe weiter, wider schön bergauf. Pause auf einer schönen Wiese in 4300 m - Mittag. Ich will weiter, muss aber nach 200 Höhenmetern feststellen, dass es kein Wasser mehr gibt und geben wird. Ich gehe zurück (Frust) zur Wiese und baue mein Zelt auf. Kaum ausgeruht kommen Esel auf die Wiese getrottet und mit ihnen auch die Führer und Hannah. Es nettes Wiedersehen mitten in der Natur der Berge.

Morgens geht es weiter, diesen Tag geht es auf den Pass. Die ersten 600 Höhenmeter sind noch erträglich, dann, der Pass und der weitere Weg sind nicht zu entdecken, kommt Schieferbruch. Eindeutig feiner Schieferbruch, was bedeutet zwei Schritte vor einer Heruntergerutscht. Endlich scheint sich dann der Pass zu zeigen, links geht es den Hang hinauf zum Grat. Ich stehe auf dem Grat und schaue ... auf eine weite Fläche, die unendlich weit in den Himmel hinaufsteigt, ganz weit oben ein paar Steingipfel. Frust und das alles auf feinem Schieferbruch! Und los - bald in der bekannten Gehtechnik: 40 Schritte Pause 40 Schritte ... . Bis 30 m vor dem Pass ist von ihm immer noch nichts zu sehen. Aber dann endlich - ich stehe auf ihm - 5200 m über dem Meer. Ein Phantastischer Blick in beide Richtungen - auf den Photokslar, die Zanskar Range und Stock Gebirge und in die andere Richtung auf die Ladakhrange und das Industal und super schöne Oasen.

Diesen Tag geht es nur noch 800 m Bergab, teilweise bis zu 45 GRAD über Felsen Bergab. Insgesamt bis nach Alchi wären es 2000 m bergab. Wir bleiben an einem Herdercamp, gleichzeitig auch die einzige Stelle, wo man Zelte wagerecht aufstellen kann! Eine staubige, aber schöne Angelegenheit. Die Donkeyman sind zugleich auch die Köche für Hannah. Ich darf das leckere Essen auch mit essen. Widere ziehe riesige Rudel Gazellen an den Hängen an uns vorbei.

Die 1200 m bis Alchi sind wiederum steil, aber nicht problematisch. Immer wieder denke ich, hier auf dieser Seite möchte ich nicht aufsteigen, die ist so schwierig. Letztenendes sind sie aber meistens doch sehr ähnlich,... . In Alchi erschlägt uns die Hitze und viele, viele Touristen, die sich das Weltkulturerbe KLOSTER ALCHI anschauen wollen. Es sind 1000 Jahre alte, super schöne, feine Buddha Zeichnungen in fünf Kapellen und Versammlungsräumen. Sie werden zwar ein wenig restauriert, jedoch das meiste verfällt durch die Witterung. Außerdem beeindrucken mich lebende Klöster eben viel mehr als Museen. Später sehe ich das Leben, aber nicht im Kloster, sondern im Dorf. Es wird geerntet, Gerste und Erbsen. Diese sind in einem Kreis mit all ihrem vertrockneten Grün aufgehäuft. In der Mitte ein Pfahl, an diesen werden 5 Kühe, Dzos und Yaks gebunden, die dann im Kreis herum über das Erbsengrün laufen. Fast eine Stunde im Kreis. Dann wird erst das grobe Spreu vom Guten getrennt, dann kommt die harte Arbeit für zwei Frauen. Im Wind wird alles in die Luft geworfen, die Spreu fliegt davon, die Erbsen fallen zu Boden. Nach Stunden sieht man den kleinen Erfolg, vielleicht zwei Eimer voll Erbsen für diese harte Arbeit. Die Ernte eines ganzen Feldes.

Nach einem Essen Fahren wir in einem kleinen Indienjeep, in den wir beide nicht recht hinein passen, zurück nach Leh.

Soweit mein Bericht, leider wieder ein wenig lang geworden. Vielen Dank für eure mails und die Grüße. Anscheinend ist es hier nicht ganz so heiß wie in Deutschland - wobei ihr im Norden wohl noch glück habt. In Süddeutschland sollen wohl 40 C sein. Unvorstellbar, wird D ein Vorort der Sahara?

Liebe Grüße
übermorgen geht es dann wieder los
Jürgen

Bericht 6:   (zum Anfang)
22.08.2003 - Wanderung von Lamayuru über Lingshed nach ...

Liebe Freunde, Liebe Verwandte, Liebe Bekannte,

nach 22 h Bus- und Taxenfahrt und 400 km Entfernung bin ich gestern morgen um 8 Uhr wieder in Leh angekommen. Es war ein wunderschöner Treck von letztlich 10 Tagen mit einem anderen Ende als geplant. Aber dazu später mehr. 

Trotz vielen Essens habe ich wohl ein paar Kilo abgenommen. Die Höhe und Anstrengungen fordern eben ihren Tribut. Ansonsten geht es mir sehr gut. Wir sind wieder in dem gleichen Guesthouse und wurden herzlichst empfangen. In Leh und den letzten Tagen des Trecks hat sich das Wetter erst Mal geändert, auf dem Treck hat es mehrfach geregnet und die Wolken hingen tief bis 100 m über Grund und jetzt in Leh ist es bedeckt und kalt. Letzte Nacht hatten wir ganze 14 C - brrrrrr. Da ist es wohl bei Euch allen wärmer. Gestern lass ich, dass in Frankreich schon bis zu 300 Menschen an der Hitze gestorben. Ist es in D auch so schlimm?? 

Aber zur Wanderung. Es fing gleich spannend an. Um 6 AM sollte das Taxi vor dem Guesthouse stehen. Um halb sieben war es noch nicht da, gerade wollte ich zu Taschi, der Einmannagentur, gehen, als sie dann doch kamen, alle außer dem Guide und Koch. Den haben wir dann irgendwo aufgesammelt - er wurde den letzten Abend aus seiner Mietswohnung "geschmissen", es wurde eben etwas Betoniert und da brauchte man keine Bewohner im Haus und so musste er für diese Nacht wo anders schlafen. Danach lief alles glatt und wir begannen den Treck Mittags. Für mich ist es eine neue Erfahrung mit nur 10 kg zu wandern - die Aufstiege fleigen nur so an mir vorbei. Schnell kommt für mich das Sprichwort auf "slowly, slowly".

Der erste Abend ist immer ein Durcheinander, wo ist was, wer macht was. Zudem gab es zwei Donkeyman, einer davon auch Koch und den Guide und Koch. Also gab es auch Kompetenzen zwischen dem Personal zu klären. Erst um knapp 10 Uhr gab es dann Essen, normal bin ich so müde und gern um diese Zeit schon bald 2 h am Schlafen. Komisch fanden wir, dass der Guide die ganze Zeit so viel zu Erzählen hatte, was wir natürlich nicht verstanden.

Am zweiten tag ging es dann durch eine herrlich schöne Schlucht. Sie begann mit dem Ende der Strasse und Straßenbauarbeiten. 20 Nepali (die werden hier gerne zum Arbeiten angeheuert) schaufelten gerade unermüdlich losgesprengtes Gestein den Berg hinunter. Genau auf den Weg, den wir nehmen mussten. Herrlich rutschig, zum Glück war es nur 20 m über dem Fluss. Mit jedem Schritt rutschten wir 1 m weiter nach unten. Ganz sicher konnten wir auch nicht sein, dass wirklich alle oben mit werfen und schieben für die Zeit stoppen. Irgendwann, zum Schluss auf allen vieren, erreichten wir den alten Weg durch dass noch schöne Tal. Letztlich wird die Strasse unermüdlich durch diese Schlucht gesprengt, schön für die Menschen dahinter, schlecht für die Natur. 

Schon am zweiten Tag erweist sich der Guide als total kompetent und beflissen. Wir wanderten durch dieses schöne Tal, später durch ein an den Hang gebautes, verwinkeltes Dorf (vor einer 100 m hohen Steilwand aus Granit). Hinter dem Dorf machten wir Pause. Es dauerte ganze 2 1/2 h bis der Guide endlich kam und sagte wir könnten noch 2 h weiter gehen. Und Hannah ist wirklich nicht so schnell wie ich! Super, wir waren hoch erfreut! Wir dachten doch ursprünglich, dass der Guide irgendwo in unserer Nähe sein sollte?! Na ja, langsamer waren leider noch die Esel. Es sind die selben, welche die Woche davor Hannah begleitet hatten. Nette Eselführer und nette Esel, aber eben noch müde von der Arbeit davor!

Die Tage darauf waren von grandiosen Aussichten auf die ganzen Gebirgszüge gespickt: Ladakhrange - Stockrange - Zanskarrange - Himalayarange. Alle mit weißen Gipfeln, verschneit, vereist. Einfach wunderschön. Enge Täler mir Hochgebirgswüste und "Ebenen" mit Grün und Ackerbau wechseln sich ab. Selbst in den Hochgebirgswüsten wachsen unendlich viele Blumen. Unglaublich wie wiederstandfähig sie sind. Traumhaft schön gelegen auch ein Ort Namens Photoksar oder Doksar, wie die Ladakhi sagen. Es liegt an einem Abhang zu einem Fluss. 100 über diesem, wieder eng verwoben die Häuser, fast alle weiß und schon mit Heu, Stroh und Erbsen (mit samt Grün) auf den Dächern - für den Winter -. Dahinter einige Felder und wieder ein Bergmassiv von wohl 300 m Höhe. Offen und ausgerichtet nach Süden, dass die Häuser im Winter auch von der Sonne gut gewärmt werden. Aber eben alles weit ab von jeder Zivilisation. Eine Errungenschaft fast jedes Hauses ist ein Solarlicht für die Küche. Es gibt hier noch lange keinen Strom!

Den Zanskar, Hauptfluss und Transportweg im Winter (wenn er Zugefroren ist) kriegen wir trotz aller Nähe nicht zu sehen. Er klemmt irgendwo zwischen den Schluchten. Dafür aber "Dörfer" bestehend aus 2 Häusern, hoch oben auf einem kleinen Plateau von vielleicht 3 Hektar. Alles natürlich weit weg von unserem Weg und scheinbar unerreichbar. 

Der Ort und Klöster Lingshet haben uns sehr gut gefallen. Den Tag brauchten wir nur 2 1/2 h laufen. Zufällig begann gerade die Pudja um 11:30 als ich dort im Kloster ankam. Ich nahm teil (später auch Hannah). Wohl 15 Mönche hielten die Pudja ab. Ständig gab es leckeren Buttertee (der ist hier wirklich bedeutend wohlschmeckender). Der Tee, später auch mit Tsamba, taten sehr gut. Glück hatten wir auch, da diesen Tag keine weiteren Gruppen in Lingshet waren. Lingshet ist ein Hauptzielort vieler Treckinggruppen und somit gern "überlaufen". Wir waren dort aber allein. Lingshet liegt in einem schönen Tal, viel weiter als sonst und nach Süden geöffnet. Grün mit allen üblichen Agrarprodukten: Gerste, Erbsen, Kartoffeln und immer ein klein wenig Gemüse. Das Kloster hängt an der Nordwand eines Gebirges. Ein jetzt 6 Jahre bestehendes Nonnenkloster steht viel weiter unten am Hang. Dieses haben wir am Nachmittag besucht. Kaum in Sichtweite wurden wir liebst begrüßt und schnell durch die verrußte Küche in den kleinen Essensraum von 2 x 3 m quasi "geschubst". Teilweise quoll der Raum fast über. Tee, Buttertee, Kekse, und viele Fragen von ihnen und uns. Hier leben 20 Nonnen zwischen 10 und 50 Jahren. Alle kommen aus der näheren Umgebung. Nonnenklöster müssen sich komplett selbst versorgen und finanzieren. Die Mönchsklöster bekommen kräftige Zuschüsse aus Leh! Auch mit der Ausbildung der Nonnen steht es schlechter. Zum Einen müssen sie eben viel Arbeiten, um das Kloster und Überleben zu ermöglichen und zum Zweiten gibt es selten Unterricht von Höheren Lamas und Gesches für die Nonnen. Auch hier fallen sie hinten runter - bei den Nonnenklöstern ist es noch weit mit der Emanzipation, jedoch nicht bei den Nonnen selbst, sie sind sehr selbstbewusst und lebensfroh. Wir konnten uns kaum lösen und waren gerne geblieben, auch für Tage (was in meinem Falle natürlich nicht gegangen wäre).

Ab Lingshet verlassen wir endlich den üblichen Treckingweg. Auf einigen Strecken ist der Pfad auf mindestens 1/2 m breite ausgetreten von Mensch und Tier. Vor allem die vielen Pferde zermalmen den Sand letztlich zu fiesem Staub, der überall hineinweht. Waschen? Wozu! Mit Glück findet man Abends einen Platz der nicht ganz so staubig ist, an Gras ist in keinem Fall zu denken! Fast jeden Tag treffen wir 2 - 4 Gruppen mit vielen Teilnehmern (meistens bis zu 13). Selten treffen wir Einzelleute oder Pärchen - ein Pärchen war schon den 29igsten Tag unterwegs. Sie wandern von Manali bis nach Leh, wohl 470 km. Beide sahen schon etwas abgekämpft und abgemagert aus - trotzdem eine nette Idee. Zurück zu unserem Treck. Ab Lingshet begann auch das Neü und leider auch für den Guide eher unbekannte. Schon an der Ersten Weggabelung war er leider nicht vor Ort, also warten -grrrrr-. Von weitem winkt er mir den Weg zu, ich gehe und steige weiter. Als ich mich umdrehe ruht er sich bei Hannah aus, er sieht mich! 10 min später ruft er hinter mir etwas her, ich verstehe ihn und seine Handzeichen nicht. Bin ich doch falsch (obwohl er mir diesen Weg gewiesen hat)? Er steigt hinter mir her, ich gehe weiter. Wieder 10 min später sehe ich, dass er den Weg gewechselt hat. Ich bin sauer - ohne mich gleich zu warnen lässt er mich erst weiter aufsteigen und dann sagt er mir gar nicht mehr bescheid, das ich falsch bin. Erst denke ich, dass ich oben zum anderen Weg kreuzen kann, dann rutsche ich doch 50 Höhenmeter in nächste Flussbett und klettere auf losen Schiefer auf der anderen Seite das Selbe wieder hoch. Immer noch bin ich .... -grrrrrrrrr-. Dann bemerke ich, er weiß den richtigen Weg gar nicht. Nach Karte sollten wir den rechten und kürzeren wählen, er wählt dann den längeren (angeblich ist der anderen für die Tiere nicht passierbar). Pass rauf, langweiliges Tal runter. Nach drei Stunden endlich das Quertal und ein Fluss. Der Oma-Chu, Milchfluss, den wir zigfach queren müssen, ist gerade 10-15 m breit und führt erheblich Wasser und rauscht reichlich vor sich hin. An ein queren kann ich noch nicht glauben. Wir übernachten dann auch nur eine halbe Stunde Flussaufwärts vor einer Querung. Morgen früh soll das Wasser viel niedriger und gezähmter sein. Leider eine Nacht auf Steinen und mit schrägem Zelt. Am Abend kommt noch eine Kleingruppe mit Pferden - sie Queren! Das Wasser reicht einem gleichgroßen bis an die Unterhose. Er muss sich kräftig an den Pferden festhalten, aber es geht. Haben wir für diese Strecke die falschen Tiere? Schon jetzt scheint uns die Strecke für die verbleibenden Tage viel zu lang. Wie sollen wir das schaffen, der Guide hüllt sich immer mehr in Schweigen!

Morgens dann die Wasserquerung, Alles packen, alle technischen Geräte mehrfach in Tüten, vor allem auch den Schlafsack! Das Wasser ist gefallen, um 10 cm! Die Esel kommen ohne Gepäck leidlich rüber. Dann kommen wir: lange Hose aus, Strümpfe aus, alles verpacken und Sandalen an. Los, rein ins 4-8 C warmes Wasser. Die erste hälfte geht gut, dann wird es tiefer und die Strömung drückt recht heftig. Bald ist das Problem aber eher die Kälte des Wassers. Glücklich drüben gibt es erst einmal ein paar laute Schreie vor Kälteschmerz. Ich bewundere die drei Ladakhi. Sie gehen insgesamt 6 mal hin und her um alles und uns auf die andere Seite zu bringen! Geschafft! Nach drei Stunden haben wir drei Wasserquerungen und eine Wasserumkletterung in 100 m Höhe hinter uns. Immer ein silbernes Band am Schluchtgrund im Blick sind wir teilweise mit nur 7 - 10 cm Trittbreite am wohl 80 Grad steilen Hang entlanggeklettert, mit Gepäck! Es war doch etwas feuchtigkeitstreibend für uns beide. Auch die Wartezeit auf die Esel, die einen noch Halsbrecherischen Weg gingen und wir konnten die ganze Zeit beobachten und mitzittern. Auch hier wäre es mit Pferden leichter gewesen, kein Gepäcktragen, und durchs Wasser eben reiten!

Leider bleibt es unbekannt für den Guide, nur mein Kompass und eine schlechte Karte können teilweise helfen. Die Angaben der Einheimischen scheint er falsch zu deuten, ich verstehe sie leider nicht. Im einzigen Dorf weit und breit erfahren wir hinter dem gleichen, dass es einen Checkpoint gegeben haben soll. Wir haben Fragezeichen im Blick. da der Einheimische nicht wie ein Bediensteter des Staates aussieht und auch nicht so reagiert gehen wir einfach weiter und eben nicht eine halbe Stunde zurück ins Dorf. Später erzählt uns der uns weit hinten folgende Guide, dass er deshalb Schwierigkeiten hatte durchs Dorf zu kommen - wir sollten zurück gehen (jetzt über 1h). Nöööö ... . Abends am Lagerplatz kommt dann ein Einheimischer vorbei. Ihm wurde aufgetragen den nächsten Tag von uns ein Papier mit allen wichtigen Daten unserer Pässe drauf mit ins Dorf zu nehmen. Na als, es geht doch auch Anders - -HiHiHi.

Die Suche nach dem Pass! Der Guide weiß eigentlich nichts mehr, er will einen steilen Hang hinauf. Ich sage, der Weg geht doch nach Westen, also muss dort auch der Pass sein - und er ist es auch! 1000 Höhenmeter. Ich gehe davon die letzten 550 m in 1 h 10 min. Ein Spaß, aber oben bin ich kaputt! Hannah fällt es durch erheblichen Gewichtsverlust während der Wanderung schon sehr schwer. Sie kommt erst 2 h später oben auf 5100 m Höhe an. Runter! Erst steiler auf Schotter, dann im Flussbett, immer wieder Schneelawinenreste überquerend. Esel mögen diese gar nicht, sie rutschen so leicht aus. Halsbrecherisch werden Umgehungen für die Esel gesucht und gemacht. Einmal schaffe ich es kaum, hinter den Eseln, dort hinunter zu rutschen. Wo haben die bloß den Halt gefunden? Dann ein kleines Plateau und 50 m in der Schlucht ein tobender Gletscherfluss. Tiefe Rumpler weisen auf mitgeschliffene Steine der Größe 30-50 cm hin. Grosse Gefahr für die Beine. Ende für Heute, schon um 2:30 PM (wir hätten noch 2 h gehen müssen um unser Ziel und das Gesamtziel nicht aus den Augen zu verlieren), wir übernachten auf dem Plateau und hoffen auf niedrigeres Wasser am morgen! Die Stimmung zum Guide wird zunehmend schlechter. Nachts regnet es durchgehend. Morgens dann überall Schnee auf den Bergen, zum Glück nicht bei uns! Ich habe leider zudem noch Durchfall bekommen, wohl von einer Quelle auf einer Jakwiese - soll man Eben doch nicht ohne Filtern trinken! Hatte auch nur zwei Schlucke genommen, dann hatte Hannah einen Blutegel in dem Wasser entdeckt und wir haben schnell alles weggeschüttet. Die Wasserentnahme war nur 20 cm neben dem aus der Erde sprudelndem Wasser. Also Imudium - zum Glück half es!

Das Wasser war so niedrig, das wir rüber springen konnten, von Stein zu Stein. Jetzt hatten auch die Esel keine Probleme, auch bei den weiteren 5 Querungen nicht! Auch hier wären wir wohl schon am Vortag mit Pferden weiter gekommen (trotz mitgeschliffener Steine). Und Übrigens, es ist üblich, dass das Wasser nach 1 PM in Flüssen so hoch ist, zumindest wenn die Sonne scheint und die Gletscher schmelzen! Ein Einheimischer sagte, 3 Täler unten nach rechts abbiegen! OK! Nach 3 h hatten wir das Tal erreicht, wir auf der linken Seite 100 m über dem Fluss mit Felskante, drüben eine Schlucht von 10 m Breite nach rechts bzw. Norden, mit breitem Fluss und ohne jegliche Wegspuren! Diese Schlucht kann es nicht sein. Vielleicht die nächste! Die sieht zwar besser aus, mir scheint sie viel zu weit im Westen. Außerdem können wir das für Übermorgen bestellte Taxi gar nicht mehr erreichen, denn die Strecke ist für 3 Tage ausgelegt! Wir schlagen dem Guide einen anderen Weg vor, weiter dem Fluss folgend nach Rangdum und dann per Bus oder besser Taxi nach Leh zurück (siehe ganz oben). Eine Diskussion gibt es wieder nicht, aber er geht auf unseren Vorschlag ein. Er wird vorgehen, um das Taxi per Telefon in Leh zu stoppen und wir folgen. Für uns und Esel wird es wohl 1 1/2 Tage dauern - OK, und unsere nötigen Ruhetage in Leh rücken wieder in die Nähe.

Wir gehen los in den Gedanken nach 3 h einen Campplatz zu suchen. Schon nach einer Stunde taucht in der Ferne ein Kloster auf. Super schön gelegen im breiter werdenden Flussbett. Welches ist es, es gibt keines vor Rangdum!? Wir gehen weiter, kommen näher, wetten darum, ob das Wasser nach rechts oder links abfließt? Und dann sind wir kurz vor dem Kloster, wir sehen LKW und Jeeps, zumindest ab und an. Letztlich sind wir nach 2 1/2 h schon am Kloster von Rangdum angekommen, haben also 12 h Wanderung in dieser Kurzen Zeit gemacht. Ein Wunder, oder der Guide lag mit seinem Tal und seinen Schätzungen falsch!

Ein schöner Abend mit Blick aufs Kloster und nur mit den Donkeyman. Der Guide blieb zum Glück verschwunden. Wir haben einen lustigen Abend zu viert, spaßen herum, auch die Donkeyman sagen, dass der Guide kein Guide ist, essen gut (endlich mal wieder zusammen und nicht wir vorweg und sie hinterher!). Ausgeschlafen, gut gefrühstückt kommt dann der Guide zurück. Schnell, schnell, der Bus kommt in 1 h. Wir beeilen uns, es bleibt noch etwas Zeit uns von den beiden Eselführern lieb und mit Geldgeschenk zu verabschieden. Sie werden jetzt mit neuen Informationen über den Pass in drei Tagen in ihr Heimatdorf laufen.

Ich nehme noch eine Schule beim Morgenappell und singen auf. Am Ende treten einige Schüler vor alle anderen und tragen verschiedene Dinge vor. Immer mit großem Applaus werden sie wieder in Reih und Glied entlassen. Dann kommt der Bus. Schön, aber auch der "Horror" beginnt. Zuerst sitzen wir ganz hinten und fliegen fast herum. Dann irgendwann in der Mitte. Unter mir nur etwas Stoff, die Polsterung ist wohl irgendwo hängen geblieben und eine Metallquerstange. Ich muss mich mittig draufsetzen, dann geht es so grade eben. Und vor mir eine Metallstange oben über der vorderen Rückenlehne zum Festhalten, gut und gefährlich. Rumgeschüttelt, rumdösend, fast schlafend vergeht die Zeit. Irgendwann wohl eingeschlafen, ein kurzes anbremsen und ich fliege nach vorn, vollkommen entspann lande ich mit der Oberlippe auf Hannahs Kopf - Glück gehabt! nicht auf der Metallstange! Ich bin gewarnt - beim nächsten mal schaffe ich es noch den Aufschlag vorher zu bremsen - dieses Mal mit der unteren Zahnreihe auf der Metallstange. Zum Glück auch dieses Mal nichts passiert!

Ein doppelter platter Reifen bleibt vielleicht noch zu erwähnen. Die Natur flog nur so an uns vorbei, bei vielleicht 25 km/h. Erst hohe Berge und Gletscher bis ins Flusstal (es waren ein paar 700er dabei), dann weitet sich das Tal, Agrarkultur wie in Ladakh, jedoch mehren sich die Moscheen. Wie sind in Kashmir. Letztlich sind wir um 8 PM in Kargil. Kargil bei Nacht, schnell ist ein schlechtes Taxi aus Leh nach Leh gefunden (viel billiger als eines aus Kargil) und nach einem Essen geht es um 9:20 PM los und weiter nach Leh. Schlecht weil es ein kleinst Bus ist, 300 cm lang vielleicht 150 cm breit, technisch ok, aber super unkonfortabel. Wir glaubten nicht an eine mögliche schlechtere fahrt als mit dem gerade verlassenen Bus, aber es ist möglich. Für mich heißt es gerade sitzen, es gibt keine Kopfstützen, stöße abfangen, bei schlimmen Stößen schnell den Kopf einziehen, damit ich nicht mit dem Kopf ans Dach knalle. Das von 9 PM bis wohl 8 AM! Unsere Stimmung ist auf -1000 und irgendwann löst sich dies in einem heftigen Anschreien und Streit. Nach eineinhalb Stunden wird es kalt und mein Schlafsack löst unser Schweigen und alles drum herum in Wohlgefallen auf.

Zu sehen gibt es nicht viel, nur zwei Füchse, die gerade die Strasse überqueren. Nach 5 h eine Schlafpause. Mein Hals ist steif, habe Kopfschmerzen davon - eben Horror. Ich schlafe sofort im Sitzen ein. Um 4 Uhr geht es weiter, als es hell wird entspannt sich bei mir alles, die Strasse wird besser, ... . Und endlich um 8 AM in Leh. Soweit ein paar Details von der letzten Wanderung - trotzdem war sie übrigens wirklich schön! 

Nach drei Tagen Ruhepause werden wir am Montag zu unserer letzten Wanderung aufbrechen. es wird für 8 Tage auf eine Hochebene ähnlich der in Tibet gehen. Auf einer Grundhöhe von 4500 m wandern wird dann vom Tso Kar zum Tso Moriri. Dort leben viele Nomaden und Hirten. Schön ist, dass es gleichzeitig Erntezeit ist. Auch in dieser Höhe wächst noch Gerste! Hoffentlich ändert sich das Wetter noch ein wenig, ansonsten könnten wir auf der Höhe auch Schnee und Frost bekommen.

Vielen Dank für die vielen und netten mails von Euch, leider komme ich nicht dazu alle einzeln zu beantworten.

Liebe Grusse Jürgen

Bericht 7:   (zum Anfang)
29.08.2003 - aus Leh - leider früher vom Treck zurück!

Hallo liebe Freunde, Hallo liebe Verwandte, Hallo liebe Bekannte,

so schön war der Gedanke an den letzten Treck vom Tso Kar zum Tso Moriri. Leider blieb es fast ausschließlich beim dem Gedanken. Schon als ich losfuhr, also am Montag, hatte ich ein wenig Husten und einen Anflug von Grippevirus. Leider hat sich der Virus entgegen meinen Wünschen so stark entwickelt, dass ich zwar am Tso Kar war und auch die schöne Landschaft bewundern konnte, aber schon die erste konnte ich vor Husten kaum schlafen. Am nächsten Tag ging dann die Wanderung los, aber nach zwei Stunden war der Treck dann für mich zu Ende. Ich war total schlapp, auf gerader Ebene musste ich bald alle 10 min Pause machen um Luft zu holen, außerdem fror ich, trotz dicker Kleidung, wie ein Schneider. Die Grippe hatte mich mit allem was sie bieten konnte: Frieren - Schwitzen - Fieber - Husten - bald Lungenschmerzen - Kopf- und Gliederschmerzen. Die Zelte wurden schon nach zwei Stunden aufgeschlagen. Nach einer Stunde Ruhe hatte ich dann immer noch einen Ruhepuls von 108 - wohl leicht zu hoch. Dies gab dann für mich auch den Ausschlag nicht weiter zu gehen, sondern den Treck abzubrechen und zurück nach Leh zu fahren. Nachmittags ritt ich dann auf einem zu kleinen Pferd für mich und ohne Steigbügel (meinen A. merke ich immer noch) zurück zum Ausgangspunkt des Trecks. Zwei deutsche verbrachten dort einen freien Tag und würden am nächsten abgeholt werden. Meine Chance mit nach Leh zu kommen. Es sollte so auch klappen.

Die Nacht war noch einmal schlimm mit Husten und Kopfschmerzen. Ein nächtlicher Einfall von 30 Kalkutteranern mit Bussen und 5 Jeeps, sowie Hilfspersonal, die bis nach 2 Uhr Nachts gekocht haben hätte leicht ein Horror werden können. Zum Glück stand mein Zelt immerhin 30 m entfernt und ich hatte gute Ohropax! Neureiche Kalkutteraner verhalten sich bald noch schlimmer als Europäische Reisegruppen. Sogar ihre Schlafsäcke und in keinem Fall ihren eigenen Müll sammelten sie ein oder packten sie zusammen. Sie ließen alles dort liegen, stehen, fallen wo sie gerade standen und letztlich verschwanden sie wieder per Jeep. Die Nachrückkolonne musste aufräumen.

Mit dem Jeep waren wir um 3 PM in Leh. Ich wurde auf meinen Wunsch gleich zu einem Arzt gebracht. Der machte zwar erst in 1 1/2 h auf, aber ich konnte eine Wartemarke ziehen. Letztlich konnte er auch nicht so viel anderes Feststellen: Grippe, Bronchitis, Husten, Magengrippe mit leichtem Durchfall, ..., aber keine Höhenprobleme, habe 92% Sauerstoffgehalt im Blut! Zwei Medikamente: Penicillin und Hustensaft sollen mir helfen. Nach zwei Tagen schleppe ich mich aber immer noch zum Lunch super langsam ins Dorf. Es dauert wohl doppelt so lange wie üblich. Ich hoffe, dass es ab morgen etwas besser geht, der Husten ist schon jetzt besser, aber das Fieber noch nicht vollkommen abgeklungen. Und irgendwas macht mich innerlich nervös, so dass ich Nachts nicht schlafen kann.

 Übrigens fängt auch hier langsam der Herbst an. Am Tso Kar hatten wir Nachts gerade 3 C. Es ist häufig bedeckt und regnet. Ohne Sonne muss man schnell etwas überziehen, ein Sweatshirt zumindest! Ich laufe die Tage schon mit langer Unterhose rum, so wie es die Einheimischen auch machen (und mit einer Grippe ist hier nicht so sehr zu scherzen!). Nur Delhi wird noch einmal der Wärmeschock werden!

So das war es erst Mal. Leider nicht so erfreulich, aber so kann es einem eben auch im Urlaub gehen. Hannah ist zum Glück weiter gewandert. Ich werde die letzten Tage in Leh verbringen und mich Kurieren. Montag Abend wird auch Hannah dazu stoßen. Und wie gesagt, am Donnerstag Morgen fliegen wir dann zurück nach Delhi.

Liebe Grüße Jürgen

Bericht 8:    (zum Anfang)
05.09.2003 - ein letztes Mal aus Indien

Hallo liebe Freunde, Hallo liebe Verwandte, Hallo liebe Bekannte,

jetzt schwitze ich schon den zweiten Tag bei wohl 38 C und hoher Luftfeuchtigkeit in Delhi. Ein steter Rinnsaal rinnt an einem herunter. Heute ist es schon deutlich erträglicher. Wir sind am Main Bazar untergekommen. Hier gibt es Ruhe nur mit Ohropax, ansonsten ist es das Leben pur! Ein wenig Shoppen, ein wenig Schauen und Fotografieren. Hier ist wirklich alles möglich - Arm neben Reich neben Kuh, stetes Gehupe, Rikschas, Roller und TukTuks (Motorrikschas) neben vielen Menschen in engsten Gassen. Auf 10 m Straße mehr Läden und Verkaufsstände, mit einer größeren Vielfalt als in einem Kleinstadteinkaufszentrum in D.. Gerüche von leckeren Lebensmitteln neben Kuhschitt, Räucherstäbchen und Uringestank. Erholsam sind dann immer wieder die Dachterassen der Hotels mit ihren kleinen Cafes und Restaurants, wenn einem unten in den Gassen mal wieder das Angequatsche auf den Geist gegangen ist: Look here, cheap price, looking is free, where are you from, this is my shop, ... . Sonntag machen wir noch eine Stadtrundfahrt zu den schönsten Bauten und Denkmälern Delhis und Nachts gehts es dann auch zurück nach D..

Aber auch noch ein paar Worte zu Leh. Ich war drei Tage richtig Krank, danach ging es mir dann auch bald wieder besser. Zwischendurch kam die Sonne auch mal wieder zurück und ich brauchte keine Lange Unterhose mehr. Die Letzten drei Tage fand ein Ladakhi Festival in Leh statt. Musik und Tanz aus allen teilen Ladakhs. Es begann mit einem Umzug durch die Stadt und einer anschließenden Auftaktveranstaltung auf dem staubigen Pologround. Ein wunderschöne, bunte, lebendige Angelegenheit, wenn man von den statisch wartenden Touristen absieht, die einen sogleich anmachen, wenn man ihnen mal aus versehen einen Moment vor den Augen rumsteht (wie es übrigens die ganze Zeit auch von den Einheimischen Passiert). Die Vorführungen der nächsten Tage waren dann leider nicht mehr so spannend. Entweder wurden die alten Tänze sehr künstlerisch Interpretiert und hatten damit nicht mehr viel gemein mit dem was ich aus Tibet kenne, oder sie waren vom Tanz her sehr lahm. Kaum zu glauben, dass sie im Original auch so sind. Trotzdem hat es sehr viel Spaß gebracht daran teilzunehmen. Es waren auch die ganze Zeit sehr viele Einheimische anwesend, die häufig mit Leuchtenden Augen dastanden und schauten.

Ein weiteres Spektakel war ein Rollschuhwettbewerb. Für die Erwachsenen über eine Distanz von ca. 40 km von Leh auf den höchsten befahrbaren Pass der Welt von 5600 m. Eine wirkliche Herausforderung, die nur drei Personen angehen wollten! Die Schüler hatten nur eine Distanz von ca. 2 km zu überwinden. Da ein Prominenter aus Leh nicht anwesend war, er sollte das Spektakel eröffnen, wurde der Start mal eben um 5 Stunden nach hinten verlegt. Er befand sich wohl bei der tibetischen Oper von 9 bis 3 auf dem Ladakhfestival.

Die 8 Ruhe und Erholungstage in Leh haben mir noch einmal sehr gut getan. Obwohl ich die vielen Abgase der Autos dort wirklich nicht vermisse!

Am Donnerstag morgen wurden wir herzlich von Dolma und Nurbu aus meinem Guesthouse verabschiedet und natürlich herzlich zum Wiederkommen eingeladen. Die Ladakhis sind doch ein Liebenswertes Volk!

So das war es von dieser Reise, ich hoffe es hat Euch ein wenig Spaß gebracht per mail ein wenig daran teilzuhaben. Mehr dann direkt vor Ort in HH oder irgendwo in D., dann natürlich auch in Wort, Ton und Bild.

Liebe Grüsse,
oder "Julee"
Jürgen

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